Jeux d’esprit FR | DE | EN

"Jeux d'esprit" heisst das Motto des diesjährigen Festival Sine Nomine - und so verschiedenartig übersetzbar wie die französischen Worte " Esprit" und "spirituel" sein können, so variiert ist auch die Programmation dieser der Kammermusik gewidmeten Veranstaltung.

Geistliche Musik, vergeistigte Musik, geistreiche Musik... von Sakralmusik,wie Haydns "Sieben Letzten Worten" oder André Caplets erstaunlichem und sehr katholischem Zyklus "Le Miroir de Jesus", über Messiaens ergreifendem "Quatuor pour la fin du temps ", inspiriert von der Apokalypse des Johannes, geschrieben und uraufgeführt im 2. Weltkrieg in einem Kriegsgefangenenlager, "über Beethovens op. 132 mit seinem" Heiligen Dankgesang an die Gottheit", dem freien Spiel des Geistes der "Goldbergvariationen" bis hin zu den so geistreichen "Elfenscherzos" Mendelssohns, -Das Spektrum ist gross.

Haydn und Mendelssohn in diesem Zusammenhang als " Composer in Residence" einzuladen, liegt nahe, und dies nicht nur wegen ihres 200-jährigen Todes-bezw Geburtstages den wir in diesem Jahre feiern.

Vor allem die " Sieben Letzten Worte " Haydns haben zentrale Bedeutung- steht dies Folge von 8 Adagios -welche Herausforderung für einen Komponisten!-doch am Anfang einer Entwicklung, in der Inhalte und Ausdrucksformen der alten Kirchenmusik in die "säkularisierte" Kammermusik des 19. Jahrhunderts übernommen werden.

Trotzdem: se handelt sich nicht um ein Festival für Sakralmusik: viele der hier programmierten Meisterwerke würden sich in diesem Rahmen wohl zu eng fühlen...